Der zweite Teil des Tests beschäftigt sich mit dem Lesen, wofür der E-Book-Reader ja hauptsächlich verwendet wird. Im Teil 1 geht es um die technischen Daten, Bedienung, Konfiguration und die Bibliothek.
Teil 1: Technische Daten, Bedienung, Konfiguration, Bibliothek
Lesen
Lesen gestaltet sich mit dem PocketBook Basic New sehr angenehm. Dass das Gerät nur »nur« über ein Vizplex-Display verfügt, stört überhaupt nicht oder nur, wenn sehr kleine Schriften gewählt wurden. Bücher werden zügig geöffnet, Seiten schnell umgeblättert, so dass diese beiden Punkte keinen Anlass zur Klage bieten. Die Tasten zum Blättern und Navigieren sind angenehm groß und geben gute Rückmeldungen.
Bei einigen PocketBook-Modellen besteht die Möglichkeit, mehrere Bücher und Anwendungen parallel geöffnet zu haben und sie über eine Taskliste anzusteuern. Auf diese Funktionalität verzichtet PocketBooks neues Einsteigermodell jedoch.
Aus einem Buch heraus lässt sich das Lesekontextmenü aufrufen. Über dieses Menü gelangen LeserInnen ins Inhaltsverzeichnis, können Lesezeichen anlegen und löschen, die Bildschirmausrichtung ändern, Notizen anlegen, in Wörterbüchern nachschlagen, abhängig vom Format Einstellungen zum Erscheinungsbild ändern (abhängig vom E-Book-Format: Schriftart und -größe, Zeilenabstand, Seitenränder, Zoom, spaltenweise Darstellung, Reflow), das Buch verlassen oder bestimmte Seiten ansteuern.
Kontextmenü Lesen
Einzelne Seiten lassen sich beim PocketBook Basic New auf zweierlei Wege gezielt aufrufen. Standardmäßig wird die gewünschte Seite über einen Schieberegler angesteuert. Sollten sich LeserInnen damit nicht anfreunden können, ist es zusätzlich möglich, die Seitenzahl manuell einzugeben und zur entsprechenden Seite zu wechseln. Die letzten vier Seiten, die so angesteuert wurden, erscheinen als Vorschaubildchen und können bei einer erneuten Suche sofort ausgewählt werden.
Seiten lassen sich auf verschiedenen Wegen direkt ansteuern
Seiten, für die ein Lesezeichen angelegt wurde, werden mit einem virtuellen »Eselsohr« markiert. Seiten, die mit einem Lesezeichen versehen sind, werden im Inhaltsverzeichnis aufgelistet und können von dort schnell aufgerufen werden. Der PocketBook Basic New schein unbegrenzt viele Lesezeichen zu erlauben. Ich habe ein Werk mit 68 Eselsohren versehen, ohne das der E-Book-Reader sich beschwert hatte und nehme an, dass diese Anzahl auch für umfangreiche Bücher ausreicht.
Sind LeserInnen mit der voreingestellten Schriftart, -größe und dem Zeilenabstand eines E-Books unzufrieden, können sie dem mit Hilfe des Menüpunkts Einstellungen abhelfen, zumindest bei echten E-Book-Formaten wie epub oder fb2. Reichen die vorinstallierten Schriftarten nicht aus oder werden als unpassend empfunden, können wie bereits erwähnt auch eigene Font-Dateien auf den E-Book-Reader übertragen werden. Sie erscheinen dann ebenfalls in der Liste. Die Schriftgröße lässt sich auch mit den Navigationstasten nach oben und unten ändern, so dass der Weg über das Menü für diese Funktion entfallen kann.
Passt die Schriftart eines E-Books nicht, kann sie meist geändert werden
AnwenderInnen, die sich diese Prozedur sparen wollen, können auch direkt die entsprechende Konfigurationsdatei unter /system/config/ editieren und die gewünschten Änderungen dort für alle Bücher festlegen. Gleiches gilt für Schriftgröße und Zeilenabstand. Ich möchte behaupten, dass es dafür bei früheren Geräten ebenfalls einen eigenen Punkt in der Konfiguration gab, bin mir aber nicht sicher.
Bei PDF-Dokumenten mit Spalten oder kleinen Schriften profitieren LeserInnen von den Möglichkeiten des PB 613, den Text spaltenweise anzuzeigen oder in den Reflow-Modus zu wechseln. Wird die Option Reflow genutzt, werden Texte und Bilder aus dem Layout des Dokuments gelöst und in einer deutlich besser lesbaren Form angezeigt,
Mehrspaltige PDF-Dokumente sind im Spalten- oder Reflow-Modus besser lesbar
Ab und zu kommt es vor, dass Texte nach markanten Wörtern durchsucht werden sollen. Statt jetzt Seite für Seite zu überfliegen und zu hoffen, dass die Augen über das gesuchte Wort stolpern, lässt sich die Suche auch an den PocketBook Basic New übergeben. Der E-Book-Reader wird über die virtuelle Tastatur mit den Suchbegriff bekannt gemacht. Anschließend stöbert er im gesamten Text vorwärts oder rückwärts nach den gewünschten Worten und hebt sie deutlich hervor.
Suchbegriffe sind mit der virtuellen Tastatur schnell eingegeben
Treffer werden im Text hervorgehoben
Wer häufig mit fremdsprachigen Texten zu tun hat, freut sich sicherlich über die integrierten Wörterbücher. Vorinstalliert sind Webster’s 1913 Dictionary, Englisch-Deutsch und Englisch-Russisch. Wer Wörter von oder in andere Sprachen übersetzen möchte oder einen fachspezifischen Wortschatz benötigt, kann zusätzliche Wörterbücher käuflich erwerben. Zu übersetzende Wörter lassen sich im Text oder aus einer Wortliste wählen oder manuell eingeben.
Bei unbekannten Wörtern in fremdsprachigen Texten helfen oft Wörterbücher
Die letzte spannende Funktionalität im Lesemodus ist die Notizfunktion. Mit Notizen sind hier keine Texteingaben gemeint, sondern aus dem E-Book kopierte Textschnippsel. Sie werden als Bild gespeichert und sind anschließend über den entsprechenden Punkt im Hauptmenü zugänglich. Dort können sie beguckt werden. Es ist aber auch möglich, direkt an die »notierte« Stelle des E-Books zu springen, aus dem die Notiz stammt.
Von Notizen können LeserInnen direkt an die notierte Stelle ins E-Book springen
Spiele und sonstige Anwendungen
Der PocketBook Basic New wird mit zahlreichen zusätzlichen Anwendungen ausgeliefert, die teilweise nichts mit Lesen zu tun haben. Dazu gehören die Wörterbücher, ein wissenschaftlicher Taschenrechner, mehrere Spiele wie Schach, Sudoku, Solitäre und Snake, eine Uhr mit Kalender, und ein Bildbetrachter. Wer also des Lesens müdig ist und auch nichts anderes zu tun hat, kann sich mit Spielen die Zeit vertreiben oder Vokabeln lernen.
Datum und Uhrzeit ganz groß
Solitaire, zusätzlich gibt es auch noch die Spiele Sudoku oder Snake
Genöle und Verbesserungsvorschläge
Normalerweise finde ich immer etwas, das nicht oder nur schlecht funktioniert. Beim PocketBook Basic New gelingt mir das bisher nicht. Während des gesamten Tests spackte der E-Book-Reader kein einziges mal rum. Keine Hänger, keine Wirrnisse, einfach nichts. Von den weggelassenen Features fehlt mir nur die oben erwähnte Scrollfunktion bei langen Dateinamen oder Buchtiteln, auf den RSS-Feed-Reader kann ich verzichten, auf die Nutzerprofile auch. Ich teile meinen E-Book-Reader nicht. Niemals. Und den PB 613 schon gar nicht.
Beim E-Book-Reader habe ich nichts gefunden, aber bei der Bedienungsanleitung. Hier gibt es nach wie vor kleine Schnitzer wie fehlende »ß« oder Übersetzungsfehlerder die Grammatik. Aber verglichen mit manch chinesischer Bedienungsanleitung sind die Texte absolut verständlich, so dass keine Fehlbedienung des Geräts zu erwarten ist.
Fazit
Mit dem PocketBook Basic New ist PocketBook ein sehr guter Wurf gelungen. Ich kann das Gerät all denen empfehlen, die einen E-Book-Reader ohne TouchScreen und WLAN möchten. Die absoluten Pluspunkte verdient sich der PB in meinen Augen mit der individualisierbaren Tastenbelegung, den großen Bedienelementen, der intuitiven Firmware und dem schnellen Seitenwechsel. Weitere Bienchen gibt es für die unterstützte Formatvielfalt, für die gelungene Bibliothek und Medienorganisation, die virtuelle Tastatur sowie die Möglichkeiten, schwer lesbare PDF-Dokumente auch gut lesbar darzustellen. Kurz ein toller E-Book-Reader zu einem günstigen Preis.
Teil 1: Technische Daten, Bedienung, Konfiguration, Bibliothek