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Bundesweiter Vorlesetag 2014

Es ist wieder so weit. Der dritte Freitag im November steht an und damit der diesjährige bundesweite Vorlesetag. Gell, das ist die neckisch Initiative der Tageszeitung DIE ZEIT, der Stiftung Lesen und der Deutsche Bahn Stiftung. Der Name ist Programm, auch wenn es natürlich ein paar Leutchen geben muss, die zuhören. Nur Vorleser wär schließlich blöd.

Auf der Webseite des Vorlesetages haben sich bereits über 71.000 VorleserInnen registriert. Glaubt man den Initiatoren, lauschen ihnen Millionen ZuhörerInnen. In der Regel sind das kleine Menschen. Vorgelesen wird an vielen vielen Orten. Wer also am Freitag am besten ganztägig Zeit hat und etwas auf die Lauschlappen bekommen möchte, kann die eben schon erwähnte Webseite bemühen und nach einer öffentlich zugänglichen Vorlese-Lokalität in der Nähe suchen. Die Webseite versucht ferner, Orte und VorleserInnen zusammenzubringen. Sprich wenn wer schrecklich gern vorlesen möchte, aber nicht weiß wo oder wer weiß wo, aber nicht selbst lesen möchte, kann hier ebenfalls fündig werden.

Zum zweiten Mal suchen die Initiatoren die Vorlesehauptstädte. Also gemeint sind die Gemeinden, denn nicht jeder Flecken mit Behausungen ist auch eine Stadt. Die Vorlesehauptstädte werden in den Kategorien aktivste, öffentlichkeitswirksamste und außergewöhnlichste Vorlesehauptstadt ermittelt. Erstere ist klar. Der Ort, der die meisten Vorleseaktionen im Verhältnis zu den Einwohnern (Basis ist die statistische SENSUS-Ermittlung) vorweisen kann, bekommt den Titel aktivste Vorlesestadt. Öffentlichkeitswirksamste Vorlesestadt wird der Ort, der es schafft, alle Verlagshäuser und Medien des Ortes für die Aktion zu begeistern und so für viel öffentliche Wahrnehmung sorgt. Um außergewöhnlichste Vorlesehauptstadt zu werden, sind ein ortsweites Motto und außergewöhnliche Vorleseaktionen nötig. Im letzten Jahr ging der Titel beispielsweise an Glücksburg, wo in Kitas, Schulen, im Glücksburger Schloss, im Reitstall, im Segelclub, in Senioren-Heimen und der Stadtbücherei viele Astrid-Lindgren-Geschichten in deutscher und dänischer Sprache und auf Plattdeutsch vorgelesen wurden.

Was, wer, wie, wo ist klar. Das Warum ist auch flug erklärt. Jedem dritten Kind in Deutschland wird zuhause nicht vorgelesen, damit fehlt ein zentraler und wichtiger Impuls für positive Entwicklungen, die im Zusammenhang mit dem Vorlesen nachweisbar sind. Die positiven Entwicklungen im Zusammenhang mit Vorlesen sind Kinder mit deutlich größeren Wortschatz als Gleichaltrige ohne Vorleseerfahrung, bessere Noten in der Schule und mehr Spaß am Selbstlesen und im Umgang mit Texten.

Der Vorlesetag soll natürlich nur auf das Vorlesen und die damit verbundenen Freuden und Chancen aufmerksam machen. Vorlesen selbst sollte am besten täglich stattfinden, zumindest solange, bis die Blagen selbst (vor)lesen können.

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