Die IFA 2010 ist zu Ende. Die Messe hat dieses Jahr erstmalig auf das steigende Interesse am elektronischen Lesen reagiert und in Halle 13 die "eLibrary– hingebaut, in der sich mehrere Hersteller in einem großen runden Raum tummelten. Hier waren mehr oder weniger bekannte Firmen anzutreffen, deren Produkte entweder schon (irgendwie) in Dunkeldeutschland erhältlich sind bzw. die auf einen baldigen Marktstart hoffen. Zu den etwas bekannteren Produzenten zählten etwa Elonex und Netronix, wer aufmerksam durch die eLibrary ging, konnte viele Lesegeräte mit 9,7-Zoll-Display sehen, was in naher Zukunft auf entspanntes Lesen in heimischen Wohnzimmern schließen lässt.
Netronix
Netronix produziert in erster Linie die E-Book-Reader anderer Firmen, beispielsweise stammen die PocketBooks 301 und 360 aus Netronix-Fabriken. Der Hersteller präsentierte mehrere Modelle, darunter auch Geräte mit berührungsempfindlichen Displays, die Handschriften erkennen können. Das Topmodell, den E90810, das mit einem 9,7 Zoll großen Touch-Display ausgestattet ist, optional mit WiFi, Bluetooth und 3G geliefert werden kann und mit 460 Gramm fast ein halbes Kilogramm wiegt, habe ich nicht gesehen. Aber auch die für unterwegs besser geeigneten Modelle mit 6"-EPD waren einen Blick wert, vor allem, weil die Hardware bei diversen anderen Anbietern wieder anzutreffen sein wird.
So ist beispielsweise der neue Medion-Reader P6101 nichts anderes als der E60810 von Netronix. 6" EPD-Touchscreen, ein Freescale ARM 11 mit 533 MHz, 128 MB Ram, 2 GB interner Speicher, der mit MicroSD-Karten erweiterbar ist. Optional ist der Reader mit verschiedenen Drahtlos-Technologien, etwa WiFi, Bluetooth und 3G lieferbar, zu den unterstützten Formaten zählen pdf, epub, fb2, mobi, prc, html, txt, rtf, doc und jpg.
Netronix E60820 mit opt. WiFi und Bluetooth, 2 GB int. Speicher, 6" EPD
Elonex
Elonex war mit mehreren E-Book-Readern und zum Lesen weniger geeigneten Tablets vertreten. Diese Tablet-Rechner waren überhaupt stark vertreten, völlig unklar, dass diese unpraktischen Teile derart Zuspruch finden. Unter anderem konnten Besucher verschiedene Elonex E-books begrabbeln, etwa den 621EB, einen Reader mit 6"-E-Ink-Display. Die Elonex-Reader werden vor allem von Borders in Großbritannien vertrieben, hierzulande ist mir kein Händler bekannt, was natürlich in Kürze anders sein kann.
Onyx
Geräte von Onyx sind in hiesigen Geschöften ebenfalls rar, dabei hat der chinesische Hersteller mit seinem Boox hübsche Modelle mit leuchtenden Tasten in Petto, etwa das Boox 60 (6" EPD) oder Boox X60, einen E-Book-Reader, der einige Stürze wegstecken soll.
Boeye
Der ebenfalls aus China angereiste Hersteller Boeye präsentierte eine ganze Palette von E-Book-Readern, die alle Displaygrößen von 5" über 6", 7,1" und 9,7" abdecken. Alle präsentierten Modelle (G5, G6, G7 und G10) waren mit einem 400 MHz-Prozessor von Samsung, 256 MB internen Speicher und 128 MB Ram ausgestattet. Weiterhin verfügen die E-Book-Reader von Boeyey über einen integrierten FM-Empfänger und G-Sensor. Zu den unterstützten Formaten zählen pdf, epub, txt, html, chm, fb2, pbd, rtf, doc(x), xls(x), ppt, mobi und djvu. Die Geräte können darüber hinaus mp3-, wma-, wav- und ogg-Audiodateien abspielen und Bilder in den Formaten gif, jpg, bmp, bnp und tif anzeigen.
Bild: http://www.szboeye.com/
Wolder
Aus Spanien reiste der Anbieter Wolder zur IFA, im Gepäck drei E-Book-Reader, deren Hardware Wolder nicht selbst produziert. Die Spanier hoffen, mit ihrem 5"-Modell Mibuk, und den 6-Zöllern Boox und Boox-s auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Alle E-Book-Reader von Wolder verstehen die Formate pdf, epub, rtf, txt, prc (mobipocket), bmp, jpg, gif und mp3, die 6"-Modelle können zusätzlich noch die Formate fb2, html, chm, pdb, png und tif handeln. Der kleine Reader ist mit einem 400 MHz-Prozessor, 64 MB Ram und 256 MB internen Speicher versehen, die größeren Modelle können einen mit 532 MHz getakteten Prozessor, 128 MB Hauptspeicher und 256 MB internen Speicher aufweisen. Das Boox ist zusätzlich noch mit Touchscreen und Wifi ausgestattet. Alle Wolder-Geräte können LeserInnen während des Lesens mit Musik berieseln.
Booq
Booq ist auch in Spanien beheimatet. Neben einem weniger interessanten Tablet hatten die Spanier zwei E-Book-Reader mit berührungsempfindlichen Sipix-Displays. Beim kleineren der beiden E-Book-Reader, dem Booq Avant, misst die Display-Diagonale 6", der größere Book Avant XL bringt es auf 9 Zoll Bildschirmdiagonale. Beide Modelle können via WiFi funken, intern 2 GB Daten speichern und LeserInnen während ihrer Lektüre dank integrierter Lautsprecher mit Musik beschallen. Weitere Ausstattungsmerkmale sind ein intergierter G-Sensor und ein Browser, mit denen LeserInnen sich ins WWW stürzen können. Die E-Book-Reader schlucken die Formate pdf, epub, txt, html, rtf, bmp, jpg, png und mp3, Ob der Book hierzulande erhältlich sein wird, hängt von den Ergebnissen der Messe ab, in Spanien ist der Avant jetzt schon erhältlich, der Avant XL soll ab Oktober im Handel sein.