Richard Stallman, der Guru für freie Software und freie Lizenzen, hat vor Gefahren gewarnt, die von E-Books ausgehen. Diese schränken überwiegend Freiheit und Anonymität von LeserInnen ein.
In seinem Artikel »The Dangers of eBooks« prangert er Technologien an, die uns »in Ketten legen« statt unsere Möglichkeiten zu erweitern und so als Rückschritt zu betrachten sind. Eine dieser Technologien sind E-Books und einer der Kerkermeister Amazon, wobei hier in einigen Punkten auch Libri.de, buecher.de und andere genannt werden könnten.
Stallmann beginnt seinen Artikel, indem er einige Vorteile gedruckter Bücher aufzählt:
- Sie können anonym erworben werden.
- Anschließend können sie als Eigentum betrachtet werden.
- Es ist keine Lizenz nötig, die mit Nutzungseinschränkungen verbunden ist.
- Es sind keine proprietären Technologien nötig, um gedruckte Bücher zu lesen.
- Es lässt sich scannen und kopieren, unter Beachtung der Urheberrechte.
- Niemand kann das Buch einfach so (aus der Ferne) zerstören.
Den Vorteilen stellt er die Nachteile von Amazons E-Books gegenüber:
- KäuferInnen müssen sich identifizieren, um ein Buch zu kaufen.
- In einigen Ländern gehen Bücher nicht in den Besitz der KäuferInnen über.
- Um das E-Book zu nutzen, müssen restriktive Lizenzen akzeptiert werden.
- Um das Format zu lesen ist proprietäre Software nötig.
- Aufgrund von DRM ist es nicht möglich, ein Buch zu kopieren, was LeserInnen deutlich höher einschränkt als Urheberrechte.
- Amazon verfügt über eine Backdoor und ist so in der Lage, E-Books hinterrücks zu löschen, siehe das Orwellsche Beispiel vor zwei Jahren.
Aufgrund dieser Einschränkungen fordert Stallmann, dass E-Books solange zurückgewiesen werden, bis die Freiheiten der LeserInnen respektiert werden. Den Argumenten der Verlagfe, dass die Einschränkungen nötig seien um AutorInnen zu bezahlen, setzt Stallmann eigene Ideen entgegen. So könnten AutorInnen mit einem auf der Popularität basierenden Honorar bezahlt werden. Eine andere Idee ist, dass Technologien implementiert werden, die es LeserInnen erlauben, AutorInnen anonyme finanzielle Zuwendungen zukommen zu lassen.
<via pcpro.co.uk>
[Bild: stallman.org]