E-Ink hat auf der gestern zu Ende gegangenen SID Display Week 2013 im kanadischen Vancouver das dreifarbige Display Spectra und etliche andere Produkte vorgestellt.
Spectra kann neben schwarz und weiß auch knallrote Farbe auf das Display zaubern. In dem Display hat der E-Paper-Hersteller drei verschiedene Pigmenttypen untergebracht. Das Display besteht aus vielen kleinen Vertiefungen, die den Durchmesser eines menschlichen Haares haben. Um die Bildpunkte in unterschiedlichen Farben leuchten zu lassen, werden die in einer klaren Flüssigkeit schwimmenden entsprechenden Pigmente mittels elektrischer Felder bewegt. Weiße Partikel sind positiv geladen, schwarze und rote Teilchen sind negativ. Je nachdem, welche Spannung an der Oberfläche anliegt, bewegen sich weiße, schwarze oder rote Partikel in die Vertiefung.
E-Ink möchte mit den dreifarbigen E-Ink-Displays Verkaufseinrichtungen ansprechen. Denkbar wären beispielsweise Preisschilder, die sich flugs ändern lassen. Kurz bevor der Joghurt gammelig wird, halbiert sich der schwarze Preis und wird zum roten Sonderangebot. Ähnliches kann natürlich auch passieren, wenn ein Lieblingskunde mit seinem NFC-Smartphone so nah an ein Preisschild kommt, dass er es lesen kann. Wer dann ohne Smartphone daneben steht und kein Lieblingskunde ist, kann an der Kasse staunen, wie teuer das Zeug in seinem Wagen plötzlich ist 🙂
Neben Spectra präsentierte E-Ink auch noch seine neuen Aurora-Displays. Diese sind für Anwendungen geeignet, die bei bitterkalten 25 °C unter dem Gefrierpunkt laufen sollen. Also nichts für E-Book-Reader, es sei denn, der Hersteller entdeckt Eskimos als Zielgruppe, die gern vor ihrem Iglu sitzen und sich einen Krimi zu Gemüte führen. Aurora wird ab Juli im Handel erhältlich sein, Spectra kann Einkaufswahnis und normalen Menschen ab dem dritten Quartal in Konsumtempeln begegnen.
E-Ink reagiert mit seiner neuen Produktstrategie wohl darauf, dass zukünftig weniger E-Book-Reader verkauft werden, als noch vor ein paar Jahren angenommen. Damals hatte noch niemand die Tablet-PCs so wirklich auf dem Schirm. Neben den Lesegeräten visiert der E-Paper-Hersteller viele andere Gebiete an, etwa den oben genannten Verkaufsbereich, Anzeigetafeln in Bahnhöfen und Flughäfen, Haushaltsgeräte und viele mehr.
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[Bild: E-Ink]