Bei Kovid Goyal geht es Schlag auf Schlag: Vor gerade einmal zweieinhalb monaten brachte der Mann seine freie E-Book-Verwaltung Calibre in der Version 1.0 heraus. Danach ratzfatz Calibre 1.1 .. 1.7, vor einer Woche dann Calibre 1.8 und heute schon Calibre 1.9 … »calibre is usually released every Friday«. Was ist da los? Den Kaffee entdeckt? Krasser Motivationsschub? Plötzlich viel Freizeit?
Egal was es ist, jubeln wir der Version 1.9 zu. Denn sie kommt mit Treibern für Nooks Glowlight, Lenovos IdeaPad und Amazons Kindle Fire HDX. Hurra. Doch damit nicht genug. Jetzt gibt es eine Option, mit der sich Buchduplikate aufspüren lassen. Buchduplikate – genau richtig. Diese Spezies kann auftauchen, wenn das selbe Buch zweimal käuflich erworben wurde. Oder heruntergeladen. Oder zwischen verschiedenen Bibliotheken kopiert wird. Das muss man sich so vorstellen, dass man eine Buchverwaltung mit Sync-Funktion hat und dann … also, bisher wurden Duplikate aufgespürt, wenn man ein Buch importierte, das es schon gab. Nun funktioniert das auch, wenn Bücher zwischen Bibos hin- und herkopiert werden.
Dazu werden Titel und Autor geprüft und wenn beide übereinstimmen, zack, Duplikat erkannt. Ob das mit allen Formaten funktioniert und welche Voraussetzungen dafür vorhanden sein müssen geht aus der Release Note nicht hervor. Aber ich, als Krümelkacker, sage mal, es reicht pro LeserIn eine Bibo und wenn die Bücher gut verschlagwortet sind, ISBN etc. haben, dann geht das schon. Nix da Duplikat. Aber nett, das der Kovid das macht, denn das Feature wurde von einem Nutzer angeregt.
Calibres Content Server zeigt den Buchtitel auf der Details Page samt anderen Informationen wie AutorIn, Serie, Tags. Wer pdfs generiert, darf dem Inhaltsverzeichnis einen Titel verpassen und falls in den pdf-Metadaten eine Schlüsselwort auftaucht, das eine valide ISBN sein könnte, wird diese als ISBN für das Buch genutzt. Daneben gibt es noch ein paar Fehlerbereinigungen. Nächste Woche Freitag wird es wieder etwas Neues geben.
So symphatisch Calibre erscheint, ich habe das Gefühl, langsam wird es zu aufgeblaasen. Verwaltung: ok. Konverter: ok. Viewer: nicht unbedingt nötig. Sync-Funktion: lässt sich drüber streiten. Content Server: wer nutzt so etwas wirklich? Wer konvertiert News in E-Books? Vielleicht wird Calibre irgendwann in Kernanwendung un Plugins aufgespalten und dann schaue ich es noch einmal an. aber immer dicker, immer komplexer, immer mehr Abhängigkeiten … Nee, das wird sobald nix.
<via calibre-ebook.com>